Leistungen im Bereich psychosozialer ¬Therapien und Therapiemethoden/weitere ambulante -Versorgungsangebote

Zu diesem Bereich zählen all jene psychosozialen Therapieformen und -methoden, die Betroffene befähigen sollen, mit alltäglichen sozialen Situationen besser umzugehen. Die Finanzierung erfolgt dabei settinggebunden. Es können Leistungen beantragt werden, die im SGB V gesetzlich verankert sind, Kostenträger ist meist die Krankenkasse. Eine Finanzierung über das SGB IX kann nur erfolgen, sofern die Therapie in einem über das SGB IX finanzierten Setting stattfindet.

A | Ergotherapie

Beschreibung

Unterstützung bei (drohender) eingeschränkter Handlungsfähigkeit in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit (drohender) Einschränkung der Handlungsfähigkeit

Zugang durch wen
Überweisung durch Hausarzt/Facharzt

Dauer

richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall

Finanzierung

settinggebunden, meist durch Krankenkasse bzw. zuständigen Rehabilitationsträger

Setting

  • ambulant bei niedergelassenen Ergotherapeuten
  • (teil-)stationär in psychiatrischen, psychotherapeutischen oder rehabilitativen Einrichtungen

Weiterführende Informationen

www.dve.info

B |  Soziotherapie

Beschreibung

  • ambulante Versorgungsleistung
  • Trainings- und Motivationsmethoden sowie Koordinationsmaßnahmen sollen Betroffenen in die Lage versetzen, weitere Behandlungen in Anspruch zu nehmen
  • Analyse von häuslicher und sozialer Situation, soziale Kontakte können zur Unterstützung herangezogen werden

Zugangsvoraussetzungen

Zugang für wen
Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen

Zugang durch wen
Psychiater/Nervenarzt

Dauer

in einem Zeitraum von 3 Jahren maximal 120 Stunden

Finanzierung

settinggebunden, meist durch Krankenkasse, Rentenversicherung und Sozial-/Eingliederungshilfeträger

Setting

  • ambulant bei niedergelassenen Soziotherapeuten
  • Kliniken der psychiatrischen Versorgung

Weiterführende Informationen

www.soziotherapie.eu

C | Ambulante psychiatrische Pflege

Beschreibung

  • fördert individuelle Behandlungsabsprachen, Einsicht in die Therapieprozesse etc. und unterstützt persönliche Alltags- und Krisenbewältigung schwer psychisch kranker Menschen
  • Ziel ist die Minderung oder Aufhebung krankheitsbedingter Funktionseinschränkungen und Fähigkeitsstörungen
  • Überschneidungsbereich zur Soziotherapie: gleichzeitige Verordnung ist nicht möglich

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, Erfolgsaussicht muss bestehen

Zugang durch wen
Verordnung durch Vertragsarzt oder Hausarzt

Dauer

Leistung ist auf 4 Monate begrenzt, Betreuungsintensität muss im Laufe der 4 Monate abnehmen

Finanzierung

  • Krankenkasse
  • Unfallversicherung

Setting

in der Wohnung des Betroffenen oder an einem anderen geeigneten Ort (betreute Wohneinrichtung etc.)

Weiterführende Informationen

www.bapp.info

D | Sport- und Bewegungstherapie

Beschreibung

  • mit Unterstützung des Sports sollen physische, psychische und psychosoziale (Alltag, Freizeit und Beruf) Beeinträchtigungen verringert werden
  • basiert auf medizinischen, trainings- und bewegungswissenschaftlichen, pädagogisch-psychologischen sowie soziotherapeutischen Elementen
  • Durchführung in Gruppen oder alleine

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit (schweren) psychischen Erkrankungen

Zugang durch wen
Arzt, der für die Behandlung des Betroffenen verantwortlich ist

Dauer

richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall

Finanzierung

  • Krankenkasse
  • Sponsoring

Setting

Psychiatrische Kliniken
inklusive Sportprojekte, z. B. Fußballmannschaften für Kranke

Weiterführende Informationen

www.dvgs.de

E | Künstlerische Therapien

Beschreibung

  • Oberbegriff für Kunst-, Musik-, Tanz- und Theatertherapien etc.
  • Interaktionsprozess zwischen Patient, Therapeut und schöpferisch-künstlerischem Prozess oder Werk
  • die Therapie kann einzeln oder in einer Gruppe erfolgen

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Patienten, die nonverbale Zugänge zu den Themen, die sie beschäftigen, sucheninstitutionsabhängig

Zugang durch wen

institutionsabhängig

Dauer

richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall

Finanzierung

  • settinggebunden, meist durch Krankenkasse bzw. zuständigen Rehabilitationsträger
  • in manchen Fällen ist ein Eigenbeitrag zu entrichten

Setting

  • ambulant bei niedergelassenen Therapeuten
  • (teil-)stationär in psychiatrischer, psychotherapeutischer oder rehabilitativer Einrichtung

Weiterführende Informationen

www.bagkt.de

F | Soziales Kompetenztraining (SKT)

Beschreibung

  • Stärkung der Fertigkeiten, die für zwischenmenschliche Kontakte und ein soziales Miteinander erforderlich sind (Mimik, Gestik, Körpersprache, Lautstärke und Tonfall beim Sprechen, Gesprächsinhalte etc.)
  • meist ca. 10 Teilnehmer und 2 Trainer

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Betroffene mit Beeinträchtigungen alltagspraktischer und sozialer Kompetenzen

Zugang durch wen

settinggebunden

Dauer

ca. 6 bis 8 Sitzungen à ca. 1 bis 2,5 Stunden

Finanzierung

settinggebunden

Setting

  • teil- und vollstationäre Behandlungs- und Rehabilitationseinrichtungen
  • ambulanter Bereich (PIA, Wohnangebote, SpDi)

Weiterführende Informationen

S3-Leitlinie "Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen"

Mehr erfahren