Regional angebotene Projekte

In Deutschland gibt es neben den regelfinanzierten Leistungen der Sozialen Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine große Vielfalt von Angeboten, die Projektcharakter haben und unterschiedlich finanziert sind.

A | Bürgerhilfe

Beschreibung

  • meist in gemeinnützigen Vereinen organisiertes inklusives ehrenamtliches Engagement
  • Ergänzung zu familiären Netzwerken, zu der bestehenden Selbsthilfe und der professionellen Unterstützung
  • Auseinandersetzung mit seelischer Gesundheit soll in der Gemeinde erfolgen, mit dem Ziel Sonderwelten abzubauen und die Inklusion aller Bürger zu stärken
  • Angebote können von Tandemprojekten, über Beratungsangebote bis hin zu Kooperationen mit anderen Einrichtungen reichen

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen, die aktiv an einer inklusiven Gesellschaft teilhaben wollen

Zugang durch wen
Betroffene wenden sich während der Öffnungszeiten selbstständig an Leistungsanbieter

Setting

verschiede

Dauer

unbegrenzt

Finanzierung

  • Spenden
  • Mitgliedsbeiträge

Weiterführende Information

wwww.psychiatrie.de

B | Psychoseseminare

Beschreibung / methodischer Ansatz

  • trialogische Gesprächs- und Lernforen
  • Themen und Inhalte werden durch die Gruppe bestimmt
  • Moderation durch feststehende oder wechselnde Einzelpersonen oder ein Team

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit eigener Psychiatrie-Erfahrung, Angehörige und Fachkräfte aus der Psychiatrie

Zugang durch wen

jeweilige Ansprechpartner in einer Region (siehe Internetseite)

Beteiligte Berufsgruppen

  • Ärzte
  • Psychotherapeuten
  • Sozialarbeiter
  • Sozialpädagogen
  • und weitere

Setting

häufig in Räumen von Volkshochschulen oder Bildungsträgern, in gemeindepsychiatrischen Einrichtungen oder in Kirchengemeinden

Dauer

verschieden

Finanzierung

institut

Weiterführende Informationen

C | EX-IN (Experience Involvement – Experten durch Erfahrung)

Beschreibung

  • Psychiatrie-Erfahrene sollen zu angemessen honorierten Fachkräften im psychiatrischen System ausgebildet werden
  • die Erfahrungen der Betroffenen sollen genutzt werden

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung, Erfahrungen mit schweren Lebenskrisen, Erfahrungen mit schweren seelischen Erschütterungen und deren Bewältigung

Zugang durch wen
Bewerbung durch Betroffene beim jeweiligen Träger

Beteiligte Berufsgruppen

Personen mit einer Fachausbildung und Erfahrung als Fachkraft im Bereich Psychiatrie

Setting

institutionsabhängig

Dauer

bis zu 10 Einheiten (sowohl für Erst- wie auch für Folgeverordnung)

Finanzierung durch gesetzliche Krankenkasse bzw. zuständigen Reha-Träger

Weiterführende Informationen 

Deutscher Verband der Ergotherapeuten e. V.

D | Anti-Stigma-Kampagnen

Beschreibung

  • Ziel ist der gegenseitige Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft durch verschiedenste Initiativen
  • Beispiel „Irrsinnig Menschlich e. V.“: Präventionsarbeit in Schulen, Universitäten und Unternehmen zu psychischer Gesundheit; Teams aus fachlichen und persönlichen Experten (Betroffene, die seelische Krisen durchlebt und gemeistert haben); Standorte/Regionalgruppen in ganz Deutschland

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Betroffene, Angehörige, Interessierte

Zugang durch wen
verschieden

Beteiligte Berufsgruppen

meist Personen mit einer Fachausbildung und Erfahrung als Mitarbeiter im Bereich Psychiatrie

Setting

institutionsabhängig

Dauer / Finanzierung

institutionsabhängig

Weiterführende Informationen

E | Trialogische Vereine

Beschreibung

Raum für eine gleichberechtigte Begegnung von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und professionell Tätigen

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

keine Zugangsvoraussetzungen

Zugang durch wen
Betroffene stellen sich selbstständig vor

Beteiligte Berufsgruppen

meist Therapeuten mit einer Fachausbildung und Erfahrung als Mitarbeiter im Bereich Psychiatrie

Setting

institutionsabhängig

Dauer / Finanzierung

institutionsabhängig

Weiterführende Informationen

S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“

F | Peer-Beratung

Beschreibung

  • Menschen mit eigenen Erfahrungen in seelischen Krisen beraten andere Betroffene oder Angehörige („Peer“ = „Gleichrangige“)
  • die Berater werden dazu in einer besonderen Ausbildung geschult
  • Peer-Beratung bietet Beistand in Krisensituationen, Informationen zu vorhandenen Selbsthilfe- und Versorgungsstrukturen, Vermittlung in Selbsthilfe sowie den Austausch mit jemandem, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und dadurch die eigene Situation auf besondere Art nachvollziehen kann

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Betroffene und Angehörige

Zugang durch wen
Betroffene wenden sich selbstständig an Anbieter

Beteiligte Berufsgruppen

Betroffene

Setting

  • unabhängige Teilhabeberatung
  • Kliniken
  • Kontakt- und Beratungsstelle

Dauer

institutionsabhängig

Finanzierung

(Ausbildung): u. a. durch Mittel des Bundes oder das „Persönliche Budget“

Weiterführende Informationen

www.peer-counseling.org

G | Lokaler Teilhabekreis (THK)

Beschreibung

  • Menschen eines Stadtteils/einer Gemeinde treffen sich, meist monatlich, um den Zugang zu lokalen Angeboten (Bildung, Wohnen, Freizeit, Arbeit) für Menschen mit Behinderung auszubauen
  • Ziel: Mitgestaltung politischer Bedingungen vor Ort, um die Belange von Menschen mit Behinderung zu fokussieren und durchzusetzen

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

  • Stadtteilbewohner mit und ohne Behinderung
  • Betreuer/Angehörige der Menschen mit Behinderung
  • ehrenamtliche Personen

Zugang durch wen
Betroffene wenden sich selbstständig an Teilhabekreise

Beteiligte Berufsgruppen

  • Trägervertreter
  • Leitungsmitarbeiter
  • Mitarbeiter von Wohngruppen o. ä.
  • Vertreter der Kirchengemeinden/politischer Organisationen

Setting

anfangs hat ein vom Träger beauftragter Mitarbeiter die Leitung, gibt die Moderation jedoch nach einiger Zeit an den Kreis ab

Dauer

unbegrenzt

Finanzierung

settingabhängig, meist über Sozialhilfeträger

Weiterführende Informationen

www.cbp.caritas.de

H | Stärkung des Selbstbewusstseins von Frauen mit Behinderung

Beschreibung

  • Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse zur Gewalt¬prävention bei Mädchen und Frauen mit einer Behinderung
  • Ziel ist die Wahrnehmung der Grenzen und ein gesteigertes Selbstbewusstsein, was sich auf den weiteren Hilfeverlauf positiv auswirken kann

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Mädchen und Frauen mit einer (drohenden) Behinderung/psychischen Erkrankung

Zugang durch wen
Arzt, der für die Behandlung der Betroffenen verantwortlich ist

Setting

institutionsabhängig

Dauer

verschieden

Finanzierung

zuständiger Rehabilitationsträger

Weiterführende Informationen

www.einfach-teilhaben.de

I | Netzwerk Leichte Sprache

Beschreibung

Informationen, Bücher, Broschüren zu Themen wie Gesundheit, Politik, Familie u. ä., formuliert in leichter Sprache

Zugangsvoraussetzungen
Zugang für wen

Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Menschen, die aus anderen Gründen Probleme beim Verstehen von Texten, Büchern etc. haben

Zugang durch wen
Betroffene können sich über das Internet oder Telefon informieren

Beteiligte Berufsgruppen

verschieden

Setting

institutionsabhängig

Finanzierung

zuständiger Rehabilitationsträger

Weiterführende Informationen

www.leichte-sprache.de

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